Gereizte Augen – Wie sanfte Mittel helfen
Wer auf Pollen allergisch reagiert, ist meist nicht nur verschnupft. Auch die Augen jucken, tränen und sind verquollen. Doch sanfte Mittel sorgen wieder für einen ungetrübten Blick.
Da sind sie wieder, die ersten Krokusse, Primeln und Veilchen. Zum Staunen schön. Doch manch einer, der sich jetzt die Augen reibt, tut das nicht wegen dieser wunderbaren Jahreszeit. Viele Menschen fürchten eher die Zeit, wenn es wieder überall zu sprießen und grünen beginnt. Etwa jeder vierte Deutsche kämpft mit Heuschnupfen, wenn die Luft voller Pollen ist. Der Grund: Ihr überaktives Immunsystem interpretiert den an sich harmlosen Blütenstaub als Feind, als Folge schüttet der Körper Histamin aus. Der Botenstoff ist verantwortlich für die typischen Beschwerden der Allergie: Die Nase läuft, es quälen häufig Niesattacken, Kopfweh und Müdigkeit, und auch die Augen leiden. Sie jucken, brennen und tränen. Die betroffenen Personen klagen oft über ein Fremdkörpergefühl. Auch die Lidränder sind häufig gerötet und geschwollen.
Eine Blütenstauballergie geht buchstäblich ins Auge, weil zum einen die winzigen Pollen mechanisch die Bindehaut des Sehorgans reizen und zum anderen in dieser schützenden Schicht und im Lid eine hohe Dichte an Mastzellen enthalten sind. Diese setzen bei Kontakt mit Allergenen besonders viel Histamin frei – und befeuern die Überreaktion der Augen.
Moderne Wirkstoffe – nicht mehr müde
Steht die Diagnose, sollten Sie den reizenden Blütenstaub meiden. Tragen Sie im Freien Brillen oder Sonnenbrillen. Zur Pollenflugzeit sind große Gläser, die das komplette Sichtfeld schützen, von Vorteil. Kontaktlinsen sollten tabu sein. Versuchen Sie möglichst nicht, die Lider zu reiben. Das regt nur das Freisetzen von noch mehr Histamin an. Lüften Sie, wenn die Pollenflugkonzentration am niedrigsten ist. Und waschen Sie vor dem Schlafengehen die Haare, wenn Sie tagsüber viel an der frischen Luft waren. Getragene Kleidung an diesem Tag besser nicht im Schlafzimmer aufbewahren.
Erkundigen Sie sich außerdem in der Apotheke, was pharmazeutisch hilft. Sie können den quälenden Beschwerden sogar vorbeugen: Augentropfen und Nasensprays mit dem Wirkstoff Cromoglicinsäure verhindern das Freisetzen von Histamin. Wenden Sie die Arzneimittel etwa zwei Wochen vor Beginn des Pollenflugs an. Im Akutfall helfen Wirkstoffe wie Cetirizin oder Loratadin, die diesen Botenstoff ausbremsen. In Form von Tropfen oder Tabletten sorgen sie nach etwa einer Stunde für eine Linderung der Beschwerden, die bis zu 24 Stunden anhält. Die gute Nachricht: Diese modernen Antihistaminika machen deutlich weniger müde als Präparate der älteren Generation. Wenn es noch schneller gehen soll, fragen Sie nach Augen- oder Nasentropfen mit den lokal wirksamen Antihistaminika Azelastin oder Levocabastin.
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Die Natur wieder bestaunen
Tränenersatzmittel sind übrigens auch ein guter Tipp, denn sie spülen Pollen aus den Augen. Viele von Heuschnupfen Geplagte schwören zudem auf die natürliche Wirkung von Augentrost (Euphrasia) in Augentropfen: Täglich in den Bindehautsack eingeträufelt, klingen Rötungen, Entzündungen und Tränenfluss rasch ab. Zusätzlich beruhigend und lindernd soll der Zusatz von potenziertem Rosenblütenöl wirken.
Sie sehen: Sonnenbrille, Antihistaminika oder Augentrost sorgen meist wieder für unbeschwerte Frühlingstage. In hartnäckigen Fällen rät die Fachwelt zu einer Hyposensibilisierung. Hier wird der Körper langsam an das Allergen gewöhnt. Im besten Falle reiben Sie sich dann nur noch die Augen, weil die Natur um Sie herum so schön grünt und sprießt.